Während seines ersten Weimarer Jahrzehnts verwickelte sich Goethe in viele Widerspruche. Und das Verhaltniszu Charlotte von Stein war schwierig geworden. So reifte der von Jugend auf gehegte Plan heran，nach Italien zu reisen. Am 3. September 1786 verließ er Karlsbad. Und über Brenner Verona Venedig Ferrara eilte er nach Rom. Mit einer wahren Begierde wandte er sich den Kunstschätzen in Italien und betrachte alles mit einem stillen feinen Auge. "Man muß auf alle Fälle wieder und wieder sehen，wenn nian einen reinen Eindruck der Gegenstände gewinnen will“ so heiβt es in einem Brief. Rom erschien ihm als die Einheit von Kunst und Natur. An der antiken Plastik，an Raffael，an Palladio，an Homer wurde ihm die Kunst offenbar. Am 6，September schrieb er so "Diese hohen Kunstwerke sind zugleich als die höchsten Naturwerke von Menschen nach wahren und natürlichen Gesetzen hervorgebracht worden. Alles Willkürliche Eingebildete fällt zusammen，da ist Notwendigkeit，da ist Gott."